Phallus

Das Wort Phallus (der) bezeichnet das erigierte männliche Glied. Meist steht er hierbei symbolisch für Kraft und Fruchtbarkeit. 

Interessanterweise findet man die kultische Verehrung des Phallus in vielen Kulturen. Im alten Ägypten wurden beispielsweise Götter oftmals mit einem erigierten Glied dargestellt. Im antiken Griechenland wurde der Phallus vor allem mit Dionysos, dem Gott des Weins, in Verbindung gebracht. Auch in der Jungsteinzeit gab es Felszeichnungen von Figuren mit Phallus.

Der Begriff wurde im 17. Jahrhundert aus dem spätlateinischen phallus bzw. dem griechischen phallós (φαλλός) für männliches Glied und dessen Nachbildung für kultischen Zwecke und Umzüge entlehnt. Das griechische Wort hat seine Wurzeln im ebenfalls griechischen bhel, was „aufblasen“, „aufschwellen“, „prall sein“ bedeutet. Die Verbreitung des Phallus als Begriff im bildungssprachlichen Schrifttum begann jedoch erst mit der Verbreitung der griechischen Mythologie in der deutschen Dichtung gegen Ende des 18. Jahrhunderts. 

Aussprache

Lautschrift (IPA): [falʊs]

Verwendungsbeispiele

Herzhaft langen sie zu, als auf einem Silbertablett rohes Gemüse in Phallus-Form – von Aubergine bis Peperoncini – herumgereicht wird.
– Beate Sievi (2018): „Festgezurrt und hochgeschnürt“ . DIE ZEIT ONLINE. 09.07.2018.

Die Darstellung des Häuptlings mit Phallus sollte vermutlich seine Potenz und Position als Urvater eines Kriegergeschlechts hervorheben.

Archäologen haben auf der schwäbischen Alb einen 28.000 Jahre alten Stein-Phallus gefunden. Ob der Gegenstand einen praktischen Nutzen hatte oder nur ein Symbol war, ist aktuell noch umstritten.

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