Ein Pleonasmus (der) ist eine rhetorische Erscheinung, bei der eine inhaltliche Aussage in einem Satz, einer Wortgruppe oder einem Wort mehrfach wiederholt wird. Wenn man beispielsweise von einer „runden Kugel“ spricht, hat man mit dem Adjektiv „rund“ inhaltlich nichts zusätzlich beigesteuert. Dadurch werden Pleonasmen oft als stilistisch unschön wahrgenommen.
In manchen Fällen kann ein Pleonasmus jedoch verstärkend oder verdeutlichend wirken, also den Ton ändern. Zum Beispiel wirkt „brennend heißes Feuer“ ganz anders als „Feuer“.
Beispiele für Pleonasmen:
- etwas mit den Händen anfassen
- etwas mit den Füßen treten
- runde Kugel
- kaltes Eis
- weißer Schimmel
- La-Ola-Welle (span. „la ola“ = die Welle)
- stillschweigend
- schlussendlich
- Einzelindividuum (Individuum = „Einzelwesen“)
- Pulsschlag (lat. „pulsus“ = Schlag)
- persönliche Anwesenheit
- Haarfrisur
- Reisrisotto
- Spaghettinudeln
- Mitbeteiligung
- HIV-Virus (das „V“ steht bereits für „Virus“)
Der Begriff Pleonasmus entstammt dem griechischen pleonasmós (Überfluss).
Aussprache
Hörbeispiel:
Aussprache anhören
Lautschrift (IPA): [pleoˈnasmʊs]
Beispiele
Herr Kaehlbrandt, Sie bezeichnen sich selbst als Sprachmüllsammler. Was ist Ihr jüngstes Fundstück?
Die wichtigsten Essentials – ein sehr schöner Pleonasmus. Bisher kannte ich nur wesentliche Essentials.
– Jens Bergmann (2000), Was Unternehmern nützt, brand eins 07/2000