Das Substantiv Satrapenwirtschaft (die) beschreibt eine willkürliche, oft selbstherrliche Art von Behörden- oder Verwaltungshandeln, bei dem Amtspersonen ihre Position und Macht missbrauchen, ohne Rücksicht auf Gesetze, Rechte oder die Bedürfnisse der Bürger.
Historisch gesehen bezieht sich der Begriff Satrap auf einen Gouverneur eines Provinzgebietes im antiken Perserreich. Diese Satrapen hatten häufig erhebliche Autonomie und konnten die Ressourcen ihrer Regionen weitgehend zu ihrem eigenen Vorteil nutzen, übermäßige Macht in ihrer Region ausüben und nicht selten ihre persönlichen Interessen über die der Bevölkerung stellen.
In der modernen Verwendung wird die Bezeichnung Satrapenwirtschaft somit genutzt, um eine Form von Herrschaft oder Verwaltung zu kritisieren, die von Willkür, Selbstherrlichkeit und mangelnder Transparenz geprägt ist.
Das Wort leitet sich aus dem altgriechischen satrápēs ab, das seinen Ursprung im altpersischen xsathrapāvan hat und „Beschützer des Landes“ bedeutet.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [saˈtrapənvɪʁtʃaft]
Verwendungsbeispiele
Bürger beklagen sich über die Satrapenwirtschaft der lokalen Verwaltung, die ihre Anträge und Anliegen oft ohne erkennbare Begründung ablehnt.
Die Satrapenwirtschaft einiger Amtsleiter führte zu einer Welle von Protesten und Forderungen nach mehr Transparenz und Rechenschaft.
Viele Bürgerinitiativen kritisieren die Satrapenwirtschaft einiger Stadtverwaltungen, die Bürgerbeteiligung nur als Alibi nutzen, statt tatsächlich auf die Wünsche und Anliegen der Bevölkerung einzugehen.