triggern

Das Verb triggern bezeichnet im Allgemeinen das Auslösen einer Reaktion oder eines Prozesses durch ein Ereignis oder ein Signal.

In der Elektrotechnik kann dies z.B. anhand einer elektrischen Türklingel erklärt werden. Die Betätigung des Klingelknopfes wirkt hier als Auslöser, auch Trigger genannt, der einen Stromkreis schließt und den Läutmechanismus aktiviert.

Unter Triggern versteht man in der Psychologie das Auslösen emotionaler Reaktionen oder das Wiederaufleben von Erinnerungen, oft negativer Art, durch bestimmte Reize oder Auslöser. Diese können vielfältig sein: Worte, Bilder, Geräusche, Gerüche oder Situationen, die mit einem früheren, oft traumatischen Erlebnis in Verbindung stehen. Für Menschen, die solchen Triggern ausgesetzt sind, kann das Erleben intensiv und belastend sein.

Der Begriff hat sich mittlerweile auch in der Umgangssprache etabliert und wird häufig in Diskussionen und Gesprächen verwendet, um auf Äußerungen oder Themen hinzuweisen, die bei Menschen starke, meist negative, emotionale Reaktionen hervorrufen können. So kann z.B. ein Dialog zwischen Fleischkonsumenten und Vegetariern das Potenzial haben, die Beteiligten zu triggern.

Triggern ist also sowohl in der psychologischen Fachsprache als auch in der Alltagskommunikation relevant. Im Umgang mit sensiblen Themen plädieren manchen Menschen für Rücksichtnahme, um nicht ungewollt belastende Reaktionen bei den Gesprächspartnern hervorzurufen. Vor sensiblen Inhalten in Filmen oder Büchern werden daher häufig sogenannte Triggerwarnungen angebracht.

Das englische Wort trigger geht auf das mittelniederländische Wort trekker (Abzug, Auslöser) zurück, das wiederum eng mit trekken (ziehen) verwandt ist. Das Verb triggern hat sich als Anglizismus im deutschen Sprachgebrauch etabliert.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈtʁɪɡɐn]

Verwendungsbeispiele

Technische Apparaturen, wie Kameras, können durch einen Lichtimpuls getriggert werden, um automatisch ein Bild aufzunehmen.

Ich höre häufiger von Frauen, dass sie auch nach erfolgter Therapie an der Schwelle der Sexualität nicht weiterkommen, dass sexuelle Berührungen oder bestimmte Sinneseindrücke im Zusammenhang mit dem Berühren des eigenen Körpers weiterhin automatisch Angst und Abwehrreaktionen triggern. Ebenso andere visuelle Reize, die Vorstellung vom eigenen Körper, der Penis des Partners oder auch Gerüche. Das kann sehr frustrierend sein, auch weil die Sexualität für die meisten Menschen in unserer Kultur einen zentralen Bestandteil der Zweierbeziehung darstellt.
– DIE ZEIT MAGAZIN (2018):„Wie lerne ich, die Erinnerung an sexuelle Gewalt zu bewältigen?“ 12.12.2018.

Ich beobachte allerdings, dass die Medien dazugelernt haben und in der Berichterstattung sensibler sind. Sie geben Tätern und ihren Machtfantasien nicht mehr so viel Raum. Leider triggert ein solcher Zeitgeist mit medial sehr beachteten schweren Gewalttaten generell hasserfüllte und psychisch gestörte Menschen, das gilt für Schizophrene, Persönlichkeitsgestörte und auch Fanatiker ohne psychische Störung.
– Dagny Lüdemann (2020): „Man kann psychisch krank und rechtsextrem sein“. DIE ZEIT ONLINE. 22.02.2020.

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