Doomscrolling

Doomscrolling (das) bezeichnet das zwanghafte Scrollen durch Nachrichtenlisten, soziale Medien oder Websites, meist auf mobilen Geräten, um sich ständig mit negativen, beunruhigenden oder katastrophalen Nachrichten zu beschäftigen, selbst wenn dies das eigene Wohlbefinden oder die eigene Stimmung negativ beeinflusst.

Die Gründe für Doomscrolling sind vielfältig. Evolutionär sind Menschen darauf programmiert, besonders auf potenziell bedrohliche oder negative Informationen zu achten, da sie für das Überleben relevant sein könnten. In Zeiten von Unsicherheiten oder Krisen suchen viele ein besseres Verständnis und Kontrolle durch ständige Informationsaufnahme. Hinzu kommt, dass digitale Plattformen so gestaltet sind, dass sie zu endlosem Scrollen anregt. FOMO (Fear of Missing Out) und der Drang, ständig auf dem Laufenden zu bleiben, verstärken dieses Verhalten weiter.

Experten sind sich einig, dass Doomscrolling potenziell schädlich für die psychische Gesundheit ist, da es zu Schlaflosigkeit, erhöhtem Stress und allgemeinen Angstgefühlen beitragen kann. Es wird empfohlen, Medienpausen einzulegen, sich auf positive Nachrichten zu konzentrieren und die Bildschirmzeit zu begrenzen, insbesondere vor dem Schlafengehen.

Der Begriff setzt sich aus doom (engl. für „Verhängnis“, „Untergang“) und scrolling (engl. für „Scrollen“) zusammen. Er zeigt, wie moderne Technologie und Informationsüberfluss zu neuen Verhaltensmustern und Herausforderungen führen können.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [duːm ˈskroʊlɪŋ]

Verwendungsbeispiele

Es ist gut, bei schlechten Nachrichten traurig zu sein oder Angst zu haben, weil das angemessene Reaktionen sind. Wir müssen auch über die Probleme Bescheid wissen, damit wir sie lösen können. Aber schlechte Nachrichten zu lesen, ist nur bis zu einem Punkt nützlich. Doomscrolling ist ein Exzess davon. Durch den dauerhaften Strom an neuen Inhalten fühlt man sich nicht nur in dem Moment traurig, es wird zu einem dauerhaften Zustand von Angst. Das ist nicht mehr hilfreich und kann zu einer Depression oder einer Angststörung mit Panikattacken führen.
– ZEITCAMPUS (2022):Schlechte Nachrichten zu lesen, ist nur bis zu einem Punkt nützlich. 12.03.2022.

Nachdem er stundenlang beunruhigende Nachrichten über den Klimawandel gelesen hatte, beschloss er, eine Pause vom Doomscrolling einzulegen.

Beim jährlichen Familientreffen legten alle ihre Handys in eine Schachtel, um dem Doomscrolling zu entkommen und sich ganz auf die gemeinsame Zeit zu konzentrieren.

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