Ein Ultimatum ist eine Aufforderung zu einer bestimmten Handlung unter Androhung von Konsequenzen, falls nicht innerhalb einer gesetzten Frist Folge geleistet wird.
Ein Ultimatum besteht also in der Regel aus drei Bausteinen:
- Was der Gegenüber zu tun hat.
- Innerhalb welcher Frist.
- Welche Maßnahmen andernfalls ergriffen werden.
In der Diplomatie wird ein Ultimatum oft als letzter Schritt vor drastischeren Maßnahmen verwendet. Es kann beispielsweise dazu dienen, eine aggressive Handlung eines Landes zu stoppen oder politische Forderungen zu stellen.
Ein bekanntes historisches Beispiel ist die Potsdamer Erklärung im Juli 1945, in der die Alliierten Japan aufforderten, bedingungslos zu kapitulieren oder eine sofortige und totale Zerstörung zu riskieren. Japan lehnte das Ultimatum ab, woraufhin die USA wenige Tage später zwei Atombomben über Hiroshima und Nagasaki abwarfen.
Auf persönlicher Ebene kann ein Ultimatum auch in Beziehungen oder Geschäftsverhandlungen auftreten. Es kann eingesetzt werden, um eine wichtige Entscheidung zu erzwingen, z. B. einen Heiratsantrag, die Klärung finanzieller Fragen oder die Lösung eines Konflikts.
Das Wort Ultimatum hat seine Wurzeln im lateinischen ultimare (zu Ende gehen, zu einem Ende kommen).
Aussprache
Lautschrift (IPA): [ʊltiˈmaːtʊm]
Verwendungsbeispiele
Klimaaktivistinnen und -aktivisten im Hungerstreik in Berlin haben der Politik ein neues Ultimatum für Gespräche gesetzt – manche von ihnen wollen bei Nichtbeachtung auch keine Flüssigkeit mehr zu sich nehmen. – DIE ZEIT ONLINE (2021):„Klimaaktivisten drohen mit Verschärfung“. 20.09.2021.
Nachbarländer von Niger haben gedroht, das Land anzugreifen. Ein Ultimatum läuft heute aus. Die Militärregierung hat offenbar Kontakt zu Wagner-Söldnern aufgenommem.
– DIE ZEIT ONLINE (2023):„Jugendliche bilden Bürgerwehren in Hauptstadt Niamey“. 06.08.2023.
Der Chef stellte seinem Mitarbeiter ein Ultimatum: Entweder er verbessere seine Leistung in den nächsten zwei Wochen erheblich, oder er werde entlassen.
