Das Adjektiv adrett bedeutet „sauber und ordentlich“ bzw. „angenehm und ansprechend“ in der Erscheinung.
Es ist positiv gemeint und drückt aus, dass das Äußere von jemandem oder etwas mit Sorgfalt und Bedacht so gestaltet wurde, dass es einen angemessenen und netten Eindruck macht.
So kann beispielsweise die Kleidung einer Person als adrett bezeichnet werden, die Person selbst oder auch unbelebte Objekte wie Gärten, Häuser oder Ähnliches.
Das Adjektiv wurde im 17. Jahrhundert vom altfranzösischen adroit (geschickt, gewandt, wohlgestaltet) entlehnt, wobei bis zum frühen 18. Jahrhundert die französische Schreibweise verwendet wurde, bevor es sich zu der heutigen Schreibweise entwickelte. Dem französischen Begriff zugrunde liegt das vulgärlateinische addīrēctus (ausgerichtet, wohlgelenkt), das seine Wurzeln wiederum im lateinischen dīrigere (geraderichten, hinlenken) hat.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [aˈdʁɛt]
Verwendungsbeispiele
Der Iraner Alireza Firouzja, am Samstag 19 Jahre alt geworden, sieht so adrett aus, wie ein Jüngling im Schach nur aussehen kann. Schlank, wach, gut gekleidet, schicke Brille dazu, für den Durchblick.
-Ulrich Stock (2022): „Das Genie und das Warten auf den ersten Sieg”. DIE ZEIT ONLINE. 20.06.2022.
Alles ist adrett und ordentlich, aber eine gewisse Trostlosigkeit zeigt sich da. Genormte Kantsteine, eingezäunte Spielplätze und zurechtgestutzte Pflanzen. Dadurch, dass alles so funktional gestaltet wird, bleibt kein Platz für das Pittoreske.
-Laura Sophia Jung (2021): „Fotografie: Eine Gewisse Trostlosigkeit zeigt sich da”. DIE ZEIT ONLINE. 28.12.2021.
Für das Business Meeting wählte sie ein etwas schlichtes, aber adrettes Outfit, um einen möglichst professionellen Eindruck zu machen.