Das Adjektiv arbiträr bedeutet „nach eigenem Ermessen oder eigenen Überlegungen“ oder „willkürlich“. Ein weiteres Synonym für arbiträr ist „beliebig.“
Arbiträr ist damit praktisch alles, was nicht höheren Grundsätzen folgt.
Speziell in der Sprachwissenschaft sagt man etwa, dass Begriffe und Zeichen arbiträr sind. Der Begriff, mit dem wir ein bestimmtes Objekt beschreiben, ist (fast immer) prinzipiell willkürlich.
Beispiel: Es gibt keinen naturgegebenen Grund, warum wir einen Apfel „Apfel“ nennen und nicht mit einem anderen Begriff bezeichnen. Gleiches gilt für die Aussprache von Worten, die ebenfalls nicht in Stein gemeißelt ist, sondern sich durchaus von Region zu Region unterscheiden kann.
In der Mathematik ist der Begriff arbiträre Größe geläufig. Er bezeichnet eine konstante, beliebige Größe, die durch einen Buchstaben symbolisiert wird.
Das deutsche Wort arbiträr leitet sich vom französischen arbitraire (willkürlich, eigenmächtig) ab, welches auf das lateinische arbitrarius (willkürlich) zurückgeht.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [aʁbiˈtʁɛːɐ̯]
Verwendungsbeispiele
Beim Kochen ging er arbiträr und ohne Rezept vor.
Was ist besser, Links- oder Rechtsverkehr? Weder noch, die Entscheidung ist also arbiträr.
Gesellschaftliche Normen sind zumindest teils arbiträr, wie sich an ihrem Wandel über die Zeit und ihrer Unterschiedlichkeit in verschiedenen Kulturen erkennen lässt.
Gesetze sind nötig, damit Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft nicht vollkommen arbiträr agieren können.
Bei der Neugestaltung meiner Wohnung bin ich keinem bestimmten Prinzip gefolgt, sondern habe arbiträr Farben und Materialien gewählt, die mir gefallen haben. „Wird schon schick werden“, dachte ich mir.