misogyn

Das Adjektiv misogyn bedeutet „frauenfeindlich“ bzw. „frauenverachtend“.

Eine misogyne Person hat eine starke Abneigung gegenüber Frauen. Frauen sind für sie weniger von Relevanz und Wertigkeit als Männer.

Misogyne Tendenzen sind in menschlichen Kulturen verankert, widersprechen aber i.d.R. sozialen Normen. Dies führt dazu, dass frauenfeindliche Verhaltensweisen oftmals vertuscht, geleugnet oder auch verdeckt werden. Allerdings treten sie doch öfter auf als offen zugegeben wird, sie sind gewissermaßen schon „verinnerlicht“. So sind beispielsweise Sprüche wie: „Frauen machen immer Drama“ oder „Frauen sind zu sensibel“ bereits Anzeichen für misogyne Haltungen.

Die Abwertung von Frauen kann auch von anderen Frauen ausgehen. So werden z.B. Frauen, die mit verschiedenen Menschen geschlafen haben, oft von anderen Frauen selbst niedergemacht und als „Schlampen“ betitelt.

Was für Ausmaße misogynes Verhalten erreichen kann, lässt sich vor allem in männlich dominierten Gesellschaften erkennen. Die mexikanische Stadt Ciudad Juárez beispielsweise zählt zu den Städten mit den höchsten Frauenmorden weltweit. Besonders erschreckend hierbei ist, dass diese Femizide nicht von Bekannten oder eifersüchtigen Ex-Partnern (wie es oftmals der Fall ist) ausgeübt werden, sondern Frauen systematisch gejagt und ermordet werden, einfach nur, weil sie Frauen sind.

Das Adjektiv misogyn geht auf das gleichbedeutende griechische μισογύνης (misogýnēs) zurück. Das Substantiv zum Adjektiv ist Misogynie. Der Begriff rührt vom altgriechischen  μισόγυνος misógynos (Weiberfeind) her und ist eine Zusammensetzung aus μισεῖν misein (hassen) sowie γυνή gyné (Frau).

Aussprache

Lautschrift (IPA): [mizoˈɡyːn]

Verwendungsbeispiele

Lieder des Musikgenres Reggaeton heizen die Stimmung an und bringen viele zum Tanzen. Oft werden dabei die misogynen Songtexte von den Zuhören völlig ausgeblendet.

In der sogenannten Mannosphäre, das sind misogyne Foren für Männer im Netz, schaukeln sie ihren Hass gegen Frauen und gegen Nichtweiße immer weiter auf.
– Susanne Kaiser (2020): „Rechtsextrem und Sexist“. DIE ZEIT ONLINE. 23.02.2020.

Als Schimpfwort eignet sich der Arsch gut: Er erfüllt seinen Zweck, ohne misogyn, sexistisch oder rassistisch zu sein.
– Silke Weber (2021): „Warum muss der Hintern für so viel herhalten?“. DIE ZEIT ONLINE. 12.07.2021.

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