Chuzpe (die) ist ein Begriff aus dem Jiddischen und beschreibt eine „dreiste, unverschämte Art“ oder (seltener) eine „dreiste Handlung“.
Wer Chuzpe an den Tag legt, handelt anmaßend und setzt sich (charmant oder nicht) über Dinge wie Takt, Respekt, Anstand und gesellschaftliche Erwartungen hinweg.
Der Begriff ist in seiner ursprünglichen Bedeutung eher negativ und abwertend belegt. Abhängig vom Standpunkt kann er jedoch auch positiv konnotiert sein und Anerkennung ausdrücken.
Aussprache
Das ch wird ausgesprochen wie im Wort „Lachen“, der Rest des Wortes folgt der deutschen Aussprache, wobei das u kurz und das z wie ein tz ausgesprochen wird. Die Betonung liegt auf der ersten Silbe.
Lautschrift (IPA): [ˈxʊtspə]
Verwendungsbeispiele
Auf dem Nachhauseweg vom Trinkgelage verursachte er einen schweren Unfall, führte dann aber später seine Trunkenheit als Strafmilderungsgrund an. Im betrunkenen Zustand sei er ja wohl kaum zurechnungsfähig gewesen, könne rechtlich also nicht belangt werden. Eine so unglaubliche Chuzpe war dem Richter noch nicht untergekommen.
Huber […] redet Klartext: „Gott empört mich dann nicht, aber ich verstehe ihn auch nicht. In der Liebe erkenne ich ihn. Als einen Gott des Mordes und Hasses kann ich ihn nicht akzeptieren.“ Ob diese willkürliche Entscheidung nicht arge Chuzpe sei, fragt Friedman. Huber sagt: „Ein bisschen Chuzpe ist doch gut!“
– Jan Küveler (2011), „Ein bisschen Chuzpe ist doch gut!“, Welt Online 01.12.2011.
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