diskret

Das Wort diskret beschreibt etwas, das im Geheimen, unauffällig oder vertraulich erledigt und somit von anderen nicht bemerkt wird.

So kann die Kriminalpolizei bei der Beschattung eines Kriminellen beispielsweise diskret vorgehen, um nicht entdeckt zu werden. In Apotheken muss ein gewisser Abstand eingehalten werden, um sicherzustellen, dass die persönlichen Informationen der Kunden diskret behandelt werden und niemand anderes sie zu Gesicht bekommt oder hört.

Der Begriff kann auch verwendet werden, um etwas als unaufdringlich, zurückhaltend oder dezent zu beschreiben. So kann ein Parfüm, was erst in direkter Nähe der Person zu riechen ist, sowie Kleidung, die nicht aus der Masse heraussticht, als diskret bezeichnet werden.

Wenn das Verhalten einer Person diskret ist, dann kann dies auch bedeuten, dass es taktvoll oder rücksichtsvoll ist. Die besagte Person könnte z.B. einen peinlichen Zwischenfall einfach unkommentiert stehen lassen oder sich einem anderen Menschen gegenüber, der gerade eine schwierige Zeit durchmacht, nachsichtiger zeigen.

In der Medizin steht der Begriff für ein gering ausgeprägtes bzw. unauffälliges Zeichen oder Symptom. So wird beispielsweise statt einer leichten Schwellung auch von einer diskreten Schwellung gesprochen.

Auch in anderen Fachbereichen wird das Adjektiv verwendet. In der Mathematik und Physik bezeichnet diskret etwas, was einer abzählbaren bzw. endlichen Menge von Elementen entnommen wird. Kerngebiete der diskreten Mathematik, die sich mit solchen mathematischen Strukturen befassen, sind beispielsweise die Graphentheorie, die Zahlentheorie und die Kryptografie.

Das Adjektiv diskret (taktvoll, zurückhaltend, verschwiegen) wurde gegen Ende des 16. Jahrhunderts aus dem gleichbedeutenden mittelfranzösischen discret bzw. dem altfranzösischen discré, discret, was „verständig“, „verschieden“ bedeutet, entlehnt. Dies geht zurück auf das lateinische discrētus (getrennt, unterschieden), was im spätlateinischen auch „urteilsfähig“ oder „verständig“ bedeutet und wiederum auf das Partizip Perfekt von discernere (absondern, trennen, unterscheiden) zurückzuführen ist. Aus den im spät- und mittellateinischen vorhandenen Bedeutungen „fähig zu unterscheiden“, „urteilsfähig“, „verständig“ entwickelten sich schließlich im Französischen die modernen Bedeutungen.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [dɪsˈkʁeːt]

Verwendungsbeispiele

Das nun ständige Zusammenleben erschwert zudem das diskrete Telefonieren, mittlerweile erfolgen die Kontakte auch über soziale Medien, Mails oder WhatsApp.
– Andrea Affaticati (2020): „Ein kollektives Trauma“. DIE ZEIT ONLINE. 22.04.2020.

Der Duft der großen weiten Welt – nun endlich steckt er in der Flasche: „unaufdringlich und diskret, elegant und luxuriös“, einfach so, wie es uns entspricht.
– DIE ZEIT (1992): „Das Parfum“. 05.06.1992.

Die pinkfarbenen Handschuhe sollten es möglich machen, Damenhygieneartikel in dem Handschuh als blicksicherem Müllbeutel diskret wegzuwerfen.
– DIE  ZEIT ONLINE (2021): Gründer nehmen Tamponhandschuh vom Markt“. 20.04.2021.

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