Der Begriff Girl Math bezeichnet ein humoristisches Phänomen in der Popkultur, insbesondere auf der Social-Media-Plattform TikTok. Vor allem Frauen verwenden den Begriff Girl Math, um lustige, oft übertriebene oder bewusst irrationale Rechtfertigungen für ihre persönlichen Ausgaben darzustellen.
Auf Plattformen wie TikTok wird der Begriff häufig in humorvollen Videos verwendet, in denen Frauen ihre Einkäufe oder finanziellen Entscheidungen erklären. Diese „Rechtfertigungen“ sind in der Regel komisch übertrieben und sollen die Zuschauer zum Schmunzeln bringen. Beispiele sind „Ich habe diese Tasche nicht gekauft, ich habe Geld gespart, weil sie um 50 % reduziert war“ oder „Das Einkaufen mit Bargeld ist praktisch kostenlos, da der Kontostand nicht sinkt“.
Obwohl der Begriff humorvoll verwendet wird, wirft er Fragen zu Geschlechterdynamiken und Konsumverhalten auf. Während einige den Ausdruck als Empowerment oder humorvollen Selbstkommentar sehen, kritisieren andere, dass er stereotype Vorstellungen über Frauen und Finanzen verbreitet. Er kann den Eindruck verstärken, dass Frauen ihre Ausgaben nicht rational abwägen, und damit stereotype Vorstellungen über Frauen und Finanzen aufrechterhalten. Weiterhin wird eine Konsumkultur gefördert, die den Wert eines Produkts oder einer Dienstleistung nicht kritisch hinterfragt, was zu einem potenziell unverantwortlichen Finanzverhalten führen kann.
Der Begriff stammt aus dem Englischen und setzt sich aus Girl für Mädchen und Math für Mathematik zusammen.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [ɡɜ:rl mæθ]
Verwendungsbeispiele
Sie rechtfertigt ihre teure Anschaffung mit Girl-Math-Logik: Wenn man ihr teures neues Parfüm auf die Anzahl der Sprühstöße umrechnet, die sie pro Jahr verwendet, kostet das Parfüm nur 10 Cent pro Tag. Ein Schnäppchen also.
Sie entscheidet sich für die Bio-Produkte, die etwas teurer sind. Mit Girl Math argumentiert sie, dass die zusätzlichen Kosten eigentlich eine Investition in ihre Gesundheit sind, was wiederum zukünftige Arztkosten senken könnte.
