Als Adjektiv bedeutet der bildungssprachliche Begriff imperativ „befehlend“, „zwingend“, „bindend“ oder (gehobener) „gebietend“.
Der Begriff wird beispielsweise in Bezug auf die imperative Programmierung in der Informatik, imperativen Harndrang in der Medizin oder imperative Mandate in der Politik verwendet.
Das Adjektiv ist nicht zu verwechseln mit der substantivierten Form „Imperativ“, welche in der Grammatik die Befehls- und Aufforderungsform darstellt, oder in der Philosophie und Soziologie ein „Gebot“ oder „Prinzip“ bezeichnet.
Der Begriff stammt aus dem Spätlateinischen und ist über imperativus, zu lateinisch imperare (befehlen) herzuleiten.
Aussprache
Hörbeispiel:
Aussprache anhören
Lautschrift (IPA): [ɪmpeʁaˈtiːf]
Verwendungsbeispiele
Mit dem Erhalt des imperativen Mandats wurde dem Politiker viel Vertrauen entgegengebracht. Sofern er sich an die inhaltlichen Vorgaben der von ihm Vertretenen hält, sollte einer erfolgreichen Amtszeit nichts im Wege stehen.
Der mit dem Alter zunehmende, imperative Harndrang führt oftmals zu einer Veränderung der Trinkgewohnheiten.
Philosophie des Radfahrens ist kein Schmöker. Es ist ein Buch, das man immer wieder gerne zur Hand nimmt, um ein Kapitel zu lesen. Radfahrer werden es mögen. Schon allein wegen des imperativen Charakters, der einem immer wieder Lust macht, selbst aufs Rad zu steigen.
– Andrea Reidl, Velophil: Ein Buch verführt zum Radfahren, Zeit Online, 22.04.2013