Das Adjektiv intim bedeutet „vertraut“ bzw. „innerlich“ und bezieht sich im Allgemeinen zunächst auf zwischenmenschliche Beziehungen. So kann man beispielsweise statt losen Bekanntschaften auch intime Freundschaften pflegen, die sich durch großes Vertrauen und gegenseitige Unterstützung auszeichnen.
Der Begriff kann sich aber auch auf Dinge beziehen. Ist etwas intim, so meint man damit, dass es privat ist. Ein Beispiel hierfür sind intime Fotos. Weiter gefasst kann das Adjektiv auch die Gemütlichkeit oder Zwanglosigkeit von etwas zum Ausdruck bringen. Viele Cafés schaffen beispielsweise durch bequeme, kuschelige Sofas ein intimes Ambiente, was dem eigenen Wohnzimmer gleicht.
Des Weiteren kann das Wort intim aber auch auf alles verweisen, was sich tief bzw. im Innersten des Menschen verbirgt. In einem Tagebuch können beispielsweise die intimsten Wünsche, Begierden oder Gedanken, über die man i.d.R. mit niemandem spricht, offengelegt werden.
Das Adjektiv kann aber auch in einem sexuellen Kontext gebraucht werden. Ist oder wird jemand mit jemandem intim, bedeutet dies, dass die beiden Personen Geschlechtsverkehr miteinander haben. Der Ausdruck wird verwendet, um den Akt auf verschleierte Weise zu beschreiben und ihn so im gesellschaftlichen Diskurs ausdrückbar zu machen. Zudem kann sich der Begriff auch konkret auf die Geschlechtsteile selbst beziehen, was sich beispielsweise anhand von Begriffen wie Intimpflege oder Intimbereich erkennen lässt.
Das Wort rührt vom lateinischen Superlativ intimus her, was sich als „Das Innerste, Vertrauteste, Geheimste“ übersetzen lässt.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [ɪnˈtiːm]
Verwendungsbeispiele
Nach so vielen Monaten zu Hause wächst der Hunger nach Kontakt, Begegnung, Freundschaft, Liebe – so sehr, dass es inzwischen selbst beim Telefonieren mit der Krankenkasse überraschend intim werden kann.
– Antonia Baum (2021): „Zeit für Geständnisse“. DIE ZEIT MAGAZIN. 03.02.2021.
Zudem hatte er schon oft verkündet, kein großer Fan der Oscarverleihungen zu sein. Zu wenig intim sei die Atmosphäre im riesigen Saal des Dolby Theatre, zu unpersönlich.
– Carolin Ströbele (2021): „Oscars Light“. DIE ZEIT ONLINE. 26.04.2021
Die Frage, ob sie schon mit der Kinderplanung angefangen hatten, war ihr zu intim.
Eine übermäßige Intimhygiene kann die natürliche Scheidenflora zerstören.