Das Substantiv Korrektiv (das) bezeichnet Maßnahmen und Mittel, die zum Ziel haben, etwas zu verbessern oder einer bestehenden Ungleichheit entgegenzuwirken.
Die viel diskutierte Frauenquote ist beispielsweise der Versuch, ein Korrektiv zu schaffen, um dem Mangel an Frauen in Führungspositionen in Unternehmen entgegenzuwirken. Ein anderes Beispiel für ein Korrektiv ist das Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz BAföG, das sich an alle Studierenden richtet, die ihr Studium nicht aus eigener Kraft finanzieren können.
Das Nomen hat seine Wurzeln im lateinischen correctus (zurechtbringen, berichtigen), das wiederum das Partizip Perfekt des Verbs corrigere (richten, berichtigen, verbessern) ist.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [kɔʁɛkˈtiːf]
Verwendungsbeispiele
Die aktuelle Inflation bedroht die finanzielle Stabilität tausender Bürger. Die immer weiter steigenden Preise in sämtlichen Lebensbereichen und die stagnierenden Löhne fordern konkrete Korrektive seitens der Bundesregierung.
Er braucht sie, um seinen Machtausbau über die eigentlich nicht parteikonforme Verlängerung der Amtszeit als Staatspräsident und als KP-Chef zu konsolidieren, potenzielle Korrektive hat Xi damit keine mehr. Wer sind die Köpfe im neuen Ständigen Ausschuss?
– Steffen Richter(2022): „Hauptsache loyal“. DIE ZEIT ONLINE. 23.10.2022.
Was sich die Empörten von 1955 wie jene von heute durch ihre eindeutige Bezugnahme auf Sitte und Moral bewahren, ist der Wunsch, wenn nicht der Auftrag, über das Verhalten der anderen zu urteilen. So aber gelingt selten ein Gespräch, vielmehr klingen Monologe gegeneinander an, denn wer erkannt zu haben meint, was richtig und was falsch, was gut und was böse ist, braucht andere nicht mehr als Korrektiv. Zwischen Dauererregung und Selbstgenügsamkeit hält man sich dann an einer Moral fest, die den Sprung zur Ethik nicht schafft.
– Nora Bossong (2021): „Das ambivalente Sein“. DIE ZEIT ONLINE. 13.12.2021.
