Modus Operandi

Der lateinische Ausdruck Modus Operandi bedeutet „die Art und Weise des Handelns“ im Sinne der Handlungsschemata einer Person oder einer Organisation.

In der Kriminalistik meint Modus Operandi die typische Vorgehensweise bzw. die Gewohnheiten eines Täters. Im Vordergrund stehen insbesondere die Methoden, die zur Verwirklichung der Tat führen. Ein typisches Beispiel für einen Modus Operandi ist, mit welcher Methode sich ein Einbrecher Zugang zu einem Haus verschafft. So nutzen viele Einbrecher Werkzeuge wie z. B. einen Schraubenzieher, um ungesicherte Fenster oder Türen aufzuhebeln. Durch das Ermitteln des Modus Operandi können u. a. Zusammenhänge zwischen Taten hergestellt und präventive Maßnahmen getroffen werden.

Modus Operandi bezieht sich zudem auf das Habituskonzept des Soziologen Pierre Bourdieu. Der Begriff Habitus ist ein Ausdruck für das gesamte Auftreten bzw. Verhalten einer Person. Der Habitus wird hierbei als Mechanismus betrachtet, der die Art und Weise bestimmt in der Akteure soziale Praktiken hervorbringen. Dies bezeichnet man als Modus Operandi. So werden beim Modus Operandi Praxisformen, sowie Wahrnehmungs-, Bewertungs- und Denkschemata erzeugt.

Der Ausdruck Modus Operandi wurde aus dem Lateinischen übernommen und setzt sich zusammen aus den Wörtern modus (Maß, Art, Gemessenes, Erfasstes) sowie operari (operieren, arbeiten, ausführen).

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˌmoːdʊs ʔopəˈʁandi]

Verwendungsbeispiele

Es ist Trumps typischer modus operandi: Wenn er angegriffen wird, schnappt er zurück.
– Daniel C. Schmidt: „So nah am Weißen Haus und doch so fern“. Die ZEIT ONLINE. 10.09.2016.

In den letzten Wochen ereigneten sich zwei Einbrüche mit ähnlichem Modus Operandi, weshalb die Ermittler davon ausgehen, dass es sich um denselben Täter handelt.

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