morbid

Das Adjektiv morbid bezeichnet etwas oder jemanden, der nicht besonders widerstandsfähig bzw. krank oder kränklich ist. So kann z.B. eine morbide, blasse Gesichtsfarbe darauf hinweisen, dass es einer Person gesundheitlich nicht gut geht. Durch Inzucht über viele Generationen waren früher auch manche Adelsgeschlechter morbid und ihre Angehörigen hatten mit allen möglichen Erbkrankheiten zu kämpfen.

Im übertragenen Sinne kann morbid auch ausdrücken, dass eine Person oder ein Konzept moralisch, innerlich und sittlich verfallen oder brüchig ist.

Das Wort morbid wurde im 19. Jahrhundert aus dem gleichbedeutenden französischen morbide entlehnt, was seine Wurzeln im lateinischen Adjektiv morbidus (krank, ungesund) hat. Der lateinische Ausdruck hat seinen Ursprung im lateinischen Nomen morbus, was sich als „Krankheit“ übersetzen lässt.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [mɔʁˈbiːt]

Verwendungsbeispiele

Morbide Adipositas, also krankhaftes Übergewicht, wird in vielen Ländern zur Volkskrankheit.

Wie grausam sich Menschen unter dem Deckmantel der Anonymität verhalten können, zeigt exemplarisch die morbide virtuelle Hetzjagd, bekannt als „Das Drachengame“. Seit Jahren mobben sogenannte „Hater“ den als Drachenlord bekannten Youtuber Rainer Winkler mit systematischen Aktionen und haben mittlerweile nicht nur ihm, sondern allen Bewohnern seines Heimatortes erheblichen materiellen und psychischen Schaden zugefügt.

Beuys hinterfragte schon Anfang der Siebzigerjahre die Regelwerke eines aus seiner Sicht morbiden Finanzsystems. Es könne nicht sein, dass Geld selbst eine Ware sei, die handelbar ist.
– Andres Veiel (2021): „Die Ursache liegt in der Zukunft“. DIE ZEIT ONLINE. 12.05.2021.

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