Das bildungssprachliche Verb plagiieren beschreibt den Vorgang, geistiges Eigentum von anderen zu nutzen und ohne Quellenangabe als Eigenleistung zu präsentieren.
Wer plagiiert, schreibt ab, kopiert, „klaut“ Gedanken, Textstellen, Notenfolgen o.ä. aus anderen Werken. Übernimmt man etwa beim Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit ganze Sätze aus anderen Arbeiten, ohne diese als Zitat zu kennzeichnen, plagiiert man bzw. begeht ein Plagiat.
Das Wort plagiieren leitet sich aus dem spätlateinischen plagiare ab, welches interessanterweise jedoch „Menschenraub begehen“ bedeutet.
Aussprache
Hörbeispiel:
Aussprache anhören
Lautschrift (IPA): [plaɡiˈʔiːʁən]
Verwendungsbeispiele
Er hat so gekonnt plagiiert, dass die Täuschung nicht auffiel.
Wer plagiiert, besonders in wissenschaftlichen Zusammenhängen, begeht eine Straftat und läuft Gefahr, den durch das Plagiat erworbenen Titel wieder aberkannt zu bekommen.
Statt zu plagiieren, sollten Studenten und Wissenschaftler alles daran setzen, neue Erkenntnisse vorweisen zu können.
In Wahrheit hat May exzerpiert und zitiert, zum Teil auch plagiiert, was andere Autoren hergaben. Seine Bücher sind eine intertextuelle Wunderwelt, der freilich erst seine immense Fantasie zum Leben verhilft. Gerade darin mag man seine enorme Leistung sehen.
– Lütkehaus (2012), BIOGRAFIE – Genie und Hochstapler, DIE ZEIT, 29.3.2012 Nr. 14.