Im Allgemeinen versteht man unter Purismus die übertriebene Bemühung, etwas rein, also frei von fremden, unerwünschten Einflüssen zu halten.
In der Sprachwissenschaft meint Purismus ein – oft übertriebenes – Bestreben, eine Sprache frei von Fremdwörtern zu halten.
Auch in der Kunstwissenschaft und der Architektur versteht man unter Purismus das Streben nach Stilreinheit.
Bei dem Substantiv Purismus handelt es sich um eine Ableitung zum Adjektiv pur mit den Derivatemen –ismus. Möglicherweise ist das deutsche Wort Purismus auch durch das lateinische purus (rein), sowie das französische purisme (Purismus) geprägt.
Aussprache
Hörbeispiel:
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Lautschrift (IPA): [puˈʁɪsmʊs]
Verwendungsbeispiele
Der Neubau ist durch Purismus geprägt. Passend zur glatten, weißen Außenfassade findet man auch bei der Inneneinrichtung nur das nötigste. Keine aus dekorativen Stilen entlehnte Elemente und keinerlei Schnickschnack.
Die Forderung nach kulturellem Purismus ist fehl am Platz. Kultur lässt sich zu keinem Zeitpunkt auf eine feste Tradition beschränken. So unterhielten die Stämme Papua-Neuguineas schon seit Jahrhunderten geografisch weiträumige Handelsbeziehungen, tauschten Güter, Rituale, Sprache und Fertigkeiten aus. Schmückte man sich einst mit Muscheln, wird heute Johnson’s Talkum-Puder verwendet.
– Ina Zukrigl, Joana Breidenbach, Globalisierung – Darf’s noch ein wenig Tradition sein?, Brandeins, 02/2000
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