Blasphemie

Das Substantiv Blasphemie bedeutet „Gotteslästerung“ oder „verächtliche Herabwürdigung von etwas Heiligem“.

Blasphemie bezeichnet das bewusste und respektlose Reden oder Handeln gegenüber Gott, religiösen Symbolen, Heiligen oder religiösen Überzeugungen.

Im Alltag wird der Begriff auch allgemein für besonders verletzende oder respektlose Aussagen über etwas verwendet, das von einer Gruppe als heilig oder unantastbar angesehen wird.

Über das lateinische blasphemia (Schmähung) gelangte das Wort im Mittelalter in die deutsche Sprache und wurde dort speziell für religiöse Zusammenhänge verwendet. Im kirchlichen Kontext war Blasphemie über Jahrhunderte hinweg eine schwerwiegende Sünde und galt in vielen Gesellschaften auch als strafrechtliches Vergehen.

Aussprache

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Lautschrift (IPA): [ˌblasfeˈmiː]

Verwendungsbeispiele

Kritik am Bundestrainer? Reinste Blasphemie!

In einigen Betrieben gilt Kritik am Vorgesetzten immer noch als Blasphemie.

Die Satirezeitschrift wurde wegen angeblicher Blasphemie von religiösen Gruppen verklagt.

In der Debatte um Meinungsfreiheit und Religion taucht der Vorwurf der Blasphemie immer wieder auf.

Er wurde der Blasphemie bezichtigt, weil er sich abfällig über heilige Schriften äußerte.

Die Künstlerin wollte mit ihrem provokativen Kunstwerk auf die restriktiven Blasphemie-Gesetze aufmerksam machen.

Provokationen, selbst Blasphemie, dürfen sein, wenn sie aufklärerisch wirken. Sie sind aber kein Wert für sich. Wenn sie nur andere verletzen sollen, findet die Meinungsfreiheit ihre Grenze.
Ludwig Greven, Mehr Respekt bitte!, Zeit online.

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