Das Adjektiv exponentiell stammt aus dem Bereich der Mathematik und beschreibt Dinge, die sich nach Art in einer Exponentialfunktion entwickeln.
- Exponentielles Wachstum: Eine Menge wächst pro Einheit (Zeit, Entfernung, Schritt …) zunehmend stark.
- Exponentielle Annäherung: Eine Menge verringert sich pro Einheit abnehmend stark.
Beispiele für exponentielles Wachstum
Ein berühmtes Beispiel ist die alte Geschichte vom Schachbrett, auf dessen erstes Feld 1 Reiskorn gelegt wird. Dann wird die Anzahl Reiskörner pro Feld verdoppelt, wodurch die Menge pro Schritt zunehmend stark wächst: 2, 4, 8, 16, 32, 64, 128, 256 … Auf dem 64. Feld sind wir dann bei über 18 Trillionen Reiskörnern. Damit könnte man ganze Städte in Reisbergen versenken.
Weitere Beispiele aus dem realen Leben sind:
- die Zunahme des jährlichen CO2-Ausstoßes der Menschheit
- der Zinseszinseffekt
- die Zunahme von Neuinfektionen in manchen Stadien von Epidemien oder Pandemien
- die Entwicklung von Bakterienzahlen oder Insektenpopulationen
Grafisch dargestellt sieht ein exponentielles Wachstum so aus:
Beispiele für exponentielle Annäherung
- die Abnahme des Luftdrucks mit zunehmender Höhe
- die Annäherung der Temperatur eines Getränks an die Innentemperatur des Kühlschranks
Aussprache
Hörbeispiel:
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Lautschrift (IPA): [ɛksponɛnˈt͡si̯ɛl]
Verwendungsbeispiele
Die Vermehrung von Bakterien in der Lebensmittelprobe erfolgte anfangs exponentiell.
Weil die Geschwindigkeit des technischen Fortschritts im digitalen Zeitalter nicht linear, sondern exponentiell wächst, ist die Technik von morgen doppelt so gut wie heute, übermorgen 4-mal so gut, dann 8-mal, 16-mal … Das Wachstum beschleunigt also immer schneller, bis jener Punkt erreicht ist, ab dem – so Kurzweil und seine Apologeten – Ungeheuerliches passieren wird: Maschinen verbessern sich selbst.
-Markus Albers, Herr der Flieger, Brandeins, 03/2014