generisch

Das Adjektiv generisch bedeutet zunächst „im allgemeingültigen Sinne (gebraucht)“ und bezeichnet somit etwas, was sich auf eine ganze Gattung oder Menge anwenden lässt.

So werden beispielsweise Markennamen wie „Tempo“, „Uhu“ oder „Tupper“ im Sprachgebrauch generisch verwendet, was bedeutet, dass der Markenname als Synonym für alle anderen Konkurrenzprodukte mitverwendet wird.

Im Kontext der Sprachwissenschaft stößt man auf den Begriff des generischen Maskulinums. Mit generischem Maskulin meint man die geschlechterübergreifende Verwendung eines maskulinen Wortes. So werden männliche Bezeichnungen wie „Lehrer“ oder „Soldat“ als allgemeiner Oberbegriff verwendet, sollen aber alle Geschlechter mit einschließen. Dies wird dadurch begründet, dass das generische Maskulin (Genus) nicht auf das biologische Geschlecht (Sexus) hinweist. Das generische Maskulin wird in der öffentlichen Debatte um geschlechtergerechten Sprachgebrauch stark diskutiert, da Frauen und nicht-binäre Personen nicht explizit erwähnt, sondern nur „mitgemeint“ werden.

In der Biologie bedeutet generisch „das Geschlecht, die Gattung betreffend“ bzw“zur Gattung gehörend“. So kann beispielsweise der aufrechte Gang als generisches Merkmal des Menschen bezeichnet werden.

Das Adjektiv generisch geht auf das lateinische genus (Abstammung, Geschlecht, Gattung, Art und Weise) bzw. dessen Stammwort gignere zurück, was sich als „erzeugen“ bzw. „hervorbringen“ übersetzen lässt.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ɡeˈneːʁɪʃ]

Verwendungsbeispiele

Heute würde ein solcher Einstiegssatz als viel zu unoriginell, unpersönlich und generisch durchfallen.
– Greta Knaurhahn (2019): „Er kann Haie mit bloßen Händen fangen“. DIE ZEIT MAGAZIN. 30.10.2019.

Um ein Zeichen zu setzen, sprach sie eine Woche lang im generischen Femininum.

Der Actionfilm, der sich generisch aus den schwarz-weißen Unterhaltungsfilmen der Stummfilmzeit entwickelte, in denen tollkühne Helden waghalsige Stunts vollbringen, an Wolkenkratzeruhren hängen und auf Hochbaustellen balancieren, war in diesem Punkt stets eindeutig.
– Jenny Zylka (2017); „Der weibliche Killerinstinkt“. DIE ZEIT ONLINE. 07.10.2017.

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