Kemenate

Das Substantiv Kemenate (die) bedeutet ursprünglich „beheizbarer Wohnraum“ in einer mittelalterlichen Burg oder einem Kloster.

In der heutigen Sprache klingt Kemenate meist altertümlich oder poetisch. Es wird ironisch, nostalgisch oder spielerisch eingesetzt, um sein gemütliches Schlafzimmer, Arbeitszimmer oder Wohnzimmer zu bezeichnen, in das man sich zurückziehen kann.

Das Wort Kemenate stammt aus dem althochdeutschen keminata, was wiederum aus dem lateinischen caminata (Raum mit Kamin) kommt, abgeleitet von camīnus (Kamin). Ursprünglich meinte es also ein Zimmer mit Kamin, was im Mittelalter ein Privileg war. Damals waren die meisten Räume unbeheizt, weshalb Kemenaten oft Frauen oder hochgestellten Personen vorbehalten waren.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [kemeˈnaːtə]

Verwendungsbeispiele

Nach dem Abendessen verschwand die Schriftstellerin in ihre Kemenate, um weiterzuarbeiten.

Sie nannte ihr kleines WG-Zimmer liebevoll ihre Kemenate.

„Ich ziehe mich jetzt in meine Kemenate zurück“, sagte er.

Die Fürstin residierte in ihrer prunkvollen Kemenate hoch oben im Burgfried.

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