Das lateinische Zitat „mens sana in corpore sano“ stammt aus einer Satire des römischen Dichters Juvenal und bedeutet „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“. In dieser verkürzten Form wurde es vielfach verwendet, um körperliche Ertüchtigung zu propagieren und als alte Weisheit zu präsentieren, dass ein starker Körper einen wachen Verstand mit sich bringt. So findet sich der Ausspruch etwa in Hitlers „Mein Kampf“, in den Broschüren zahlreicher Sportvereine und Fitnessstudios sowie in diversen Selbsthilfebüchern.
Vollständig lautet das in Juvenals Satura X (Die zehnte Satire) vorkommende Zitat:
ut tamen et poscas aliquid uoueasque sacellis
exta et candiduli diuina tomacula porci,
orandum est ut sit mens sana in corpore sano.
Juvenal ermuntert also keinesfalls zu Sport und gesunder Ernährung. Die Satire zielt vielmehr auf die zahlreichen törichten Bitten ab, die die Menschen an die Götter richten, ohne dabei die Konsequenzen überschauen zu können. Juvenal meint, wem welches Schicksal im Leben zukomme, solle man den Göttern selbst überlassen und wenn überhaupt um etwas, dann für einen gesunden Geist und einen gesunden Körper beten.