Das Substantiv Motiv (das) bezeichnet allgemein einen Beweggrund oder Antrieb für ein bestimmtes Verhalten. Menschen tun Dinge nicht einfach so, sondern hinter jeder Handlung steht ein unbewusstes oder bewusstes Motiv. So gibt es zum Beispiel das Leistungsmotiv, das uns antreibt, unser Bestes zu geben und unsere Ziele zu erreichen. Man kann aber auch bewusst ein bestimmtes Motiv haben. Wenn jemand plötzlich sehr freundlich zu einem ist, liegt der Verdacht nahe, dass er etwas Bestimmtes von einem möchte.
In der Literatur und in der Kunst meint man mit dem Begriff des Motivs ein allgemeines Thema bzw. einen inhaltlichen Baustein des Werks. Ein typisches Motiv in Märchen ist z.B. die böse Stiefmutter, in der Kunst sind es z.B. Landschaften u.Ä.
Im musikalischen Kontext ist ein Motiv der kleinstmögliche Teil eines Stückes, der einen Wiedererkennungswert hat. Ein gutes Beispiel hierfür sind ikonische Ausschnitte aus der Filmmusik, die von Fans bereits nach wenigen Sekunden erkannt werden, wie der „Imperial March“ aus Star Wars, „Hedwig’s Theme“ aus Harry Potter oder das Titellied „He’s a Pirate“ aus Fluch der Karibik.
Der Begriff Motiv wurde im 16. Jahrhundert aus dem gleichbedeutenden lateinischen motivum entlehnt, das wiederum das substantivierte Neutrum des spätlateinischen Adjektivs motivus (Bewegung wirkend, zur Bewegung geeignet) ist. Letzteres geht ursprünglich auf das lateinische Verb movere (bewegen) zurück.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [moˈtiːf]
Verwendungsbeispiele
Das Motiv des Täters war lange Zeit unbekannt. Im Prozess äußerte er sich schließlich und gab an, die Tat aus Eifersucht auf den neuen Freund seiner Ex-Frau begangen zu haben.
Vielleicht widersprechen Sie mir und sagen, es sei das Wesen des Sports, selbst in einem Moment der Trauer die Menschen verbinden und trösten zu können. Leider lässt die Reaktion der Organisatoren auch andere Motive vermuten.
-Christoph Heinemann (2023): „Tragödie beim Ironman: Schwere Vorwürfe gegen Organisatoren“. DIE ZEIT ONLINE. 05.06.2023
Feldmann wurde 1941 in Düsseldorf geboren und studierte Malerei an der Kunstschule in Linz. Er machte sich in der jüngeren deutschen Kunstgeschichte durch seinen Humor und Einfallsreichtum einen Namen. Seine Motive fand der Künstler auf Flohmärkten, in Magazinen oder in der Werbung. Anschließend drückte er diesen seinen persönlichen Stempel auf – versah etwa Menschen in klassischen Ölgemälden mit Clownsnasen und verkaufte sie weiter an Avantgardesammler.
– DIE ZEIT ONLINE (2023): „Hans-Peter Feldmann ist tot“. 03.06.2023.