Das Substantiv Stakeholder beschreibt Personen und Gruppen, die von einer Sache oder einem Vorgang betroffen sind und deshalb ein berechtigtes Interesse an Aktivitäten, Verlauf und Ergebnis haben.
Besonders häufig wird der Begriff in der Wirtschaft verwendet, wenn man von den Stakeholdern eines Unternehmens spricht und damit alle meint, die von den Aktivitäten des Unternehmens in irgendeiner Weise direkt oder indirekt berührt werden.
Man unterscheidet dabei zwischen externen und internen Stakeholdern.
Interne Stakeholder eines Unternehmens sind zum Beispiel die Führungskräfte, Mitarbeiter und Eigentümer (sofern sie im Unternehmen arbeiten).
Externe Stakeholder sind zum Beispiel Kunden, Lieferanten und Gläubiger. Da es keine konkrete Abgrenzung gibt, können im weiteren Sinne auch der Staat, die Umwelt, Anwohner und die Gesellschaft als externe Stakeholder gelten.
Der Begriff Stakeholder stammt aus dem Englischen. Wörtlich bedeutet „to hold a stake“ so viel wie „einen Anteil (an etwas) haben“. Er wurde ursprünglich in der Wirtschaftswissenschaft geprägt, insbesondere im Rahmen der sogenannten Stakeholder-Theorie. Diese wurde in den 1980er-Jahren durch den US-amerikanischen Ökonomen R. Edward Freeman bekannt gemacht und steht im Gegensatz zur „Shareholder-Theorie“, die nur die Interessen der Eigentümer (Anteilseigner) betont.
Aussprache
Hörbeispiel:
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Lautschrift (IPA): [ˈstɛɪ̯kˌhɔʊ̯ldɐ]
Verwendungsbeispiele
Bei der Durchführung eines Projektes sollte man möglichst viele Stakeholder berücksichtigen, um nicht im Nachhinein auf unüberwindbare Konflikte zu stoßen.
Die Projektleitung führte eine Umfrage unter den wichtigsten Stakeholdern durch, um ihre Erwartungen zu erfassen.
Ein nachhaltiges Unternehmen berücksichtigt nicht nur wirtschaftliche Interessen, sondern auch die Bedürfnisse der Stakeholder.
Bei großen Infrastrukturprojekten ist die frühe Einbindung von Stakeholdern entscheidend für die Akzeptanz.
Der Dialog mit den Stakeholdern hat gezeigt, dass mehr Transparenz gewünscht wird.
Nicht nur auf den Gewinn komme es an, sondern auch auf die Leute und die Umwelt. Vom „Stakeholder Balance Management“ – dem Ausloten der Interessen aller Teilhaber am Unternehmen. – Thomas Fischermann, Strategische Nächstenliebe, 31.05.01, zeit online