Eine Triage ist die Priorisierung von Behandlungsbedürftigen, also erkrankter oder verletzter Personen.
Das Patientenaufkommen kann in bestimmten Situationen die Behandlungskapazitäten übersteigen. Das kommt in der Notfallmedizin und bei Ereignissen vor, die viele Menschen betreffen, also etwa Naturkatastrophen oder Pandemien. Dann muss entschieden werden, wer (zuerst) behandelt wird. Dabei werden oft Faktoren wie die Schwere der Verletzung oder Erkrankung sowie die Überlebenschancen bei Behandlung berücksichtigt.
Eine strukturierte Triage soll mit möglichst klaren, transparenten Regeln Willkür, Bestechung, ideologische Entscheidungen etc. minimieren. Weiterhin kann sie zum Ziel haben, dass möglichst viele Betroffene mit möglichst wenig Schaden überleben. Eine Triage kann auch den Tod nachrangig eingestufter Personen bedeuten. Einzelschicksale treten in den Hintergrund, Priorität hat das Wohl des Kollektivs.
In der Kaufmannssprache ist eine Triage (veraltet) weiterhin die „Ausschussware“, insbesondere von Kaffeebohnen.
Triage ist ein Lehnwort aus dem Französischen und bedeutet dort Auswahl, Sortieren oder Sichten. Der Begriff im medizinischen Sinne wurde im Ersten Weltkrieg vom französischen Sanitätsdienst geprägt. Besondere Bedeutung erlangte er jüngst aufgrund der COVID-19-Pandemie.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [tʁiˈaːʒə]
Verwendungsbeispiele
Kommt es in Sachsen bereits zu einer Triage – zu einer Lage, in der Ärzte entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen?
– Tagesschau.de, Triage-Aussage sorgt für Aufsehen, 16.12.2020.