Das Adjektiv cholerisch bedeutet „leicht reizbar“, „jähzornig“, „aufbrausend“. Es beschreibt eine Person, die schnell zornig wird und zu heftigen, oft unkontrollierten Wutausbrüchen neigen.
Cholerische Personen zeigen eine niedrige Toleranzschwelle gegenüber Frustrationen und können in Konfliktsituationen impulsiv und emotional reagieren. Ihre Wutausbrüche sind in der Regel kurz und intensiv. Nach solchen Episoden beruhigen sie sich oft schnell wieder, aber während des Ausbruchs können sie verletzend und einschüchternd wirken.
Der Ursprung des Wortes cholerisch liegt in der Viersäftelehre der antiken griechischen Medizin, speziell bei Hippokrates. Nach dieser Theorie besteht der menschliche Körper aus vier Körpersäften (Blut, Schleim, schwarze Galle und gelbe Galle), deren Gleichgewicht die Gesundheit und das Temperament eines Menschen bestimmt.
Personen mit einem Überschuss an gelber Galle wurden als cholerisch beschrieben, was mit Eigenschaften wie Reizbarkeit und Neigung zu Wutausbrüchen in Verbindung gebracht wurde. Dahingegen galten Menschen mit viel schwarzer Galle als melancholisch (trübselig), solche mit viel Schleim als phlegmatisch (träge) und solche mit viel Blut als sanguinisch (heiter).
Das Wort cholerisch leitet sich vom griechischen cholē (Galle) ab und ist über das lateinische cholericus (Choleriker) ins Deutsche gelangt.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [koˈleːʁɪʃ]
Verwendungsbeispiele
Obwohl er meistens ruhig und besonnen ist, kann er in Stresssituationen ziemlich cholerisch reagieren.
Die cholerische Art der Chefin macht das Arbeitsklima für viele unerträglich.
Im ersten Streit wurde ihr klar, dass ihr Partner cholerische Züge hat, die sie bisher nicht gesehen hatte.
Ihre cholerischen Ausbrüche bei kleinsten Anlässen waren für alle Beteiligten schwer zu handhaben.
